Dienstag, 14. September 2010

Alpencross 2010 - 6. Etappe : Ponte Arche - Riva del Garda : Arrivo a Riva

Startzeit:9:25 Uhr
Ankunftszeit:14:00 Uhr
Fahrzeit:2 h 55 min
Distanz:34,0 km
Überwundene Höhe:650 hm

Heute ist der Tag zum Genießen. Gestern alles noch grau, heute wieder strahlend blauer Himmel. Beschwingt und mit der Leichtigkeit des Seins gehen wir auf unsere letzte Etappe, voller Vorfreude auf die Erlösung und den Triumph am Gardasee.

Blick zurück ins Val Lomasone

Gestern hatten wir schon das Gefühl, diese Transalp eigentlich schon geschafft zu haben. Heute fährt die Euphorie mit. Nur noch 600 m bergauf und dann wird der Lago di Garda zu unseren Füßen liegen.

Unsere Route führt uns von Ponte Arche über Lomaso hinein ins Val Lomasone, in ein sehr idyllisches Tal. In diesem Tal folgen wir dem Radweg in Richtung Refugio San Pietro, immer leicht bergan. Rechts und links ragen steile Felswände auf. Vor uns scheint im Wald das Tal zu enden. Aber das ist genau der Anstieg, der uns noch von unserem Ziel trennt.

Auf einer Lichtung dampft ein Hügel in der Morgensonne

Die letzten Höhenmeter geschafft
Die letzten Kilometer sind dramaturgisch perfekt: Auf einem Single-Trail, der für uns unüberwindbar ist, quälen wir uns, die Räder schiebend, 250 hm nach oben. Im Weg liegen Geröll, gefällte Bäume oder wenigstens Schlamm. Wenn nichts von alledem da ist, ist der Weg nur 30 cm breit und Wurzeln bilden Stufen von einem halben Meter Höhe, über die man das Rad mehr trägt als schiebt. Hier tropft uns nochmal der Schweiß aus jeder Pore und der Puls erreicht die Maximalfrequenz der Tour. Alles was uns an Belohnung bevorsteht, müssen wir uns hier nochmal schwer erkämpfen.

Und dann urplötzlich lichtet sich der Wald. Am Refugio San Pietro in 975 m Höhe wird der Blick in die Ferne frei. Das Ziel unserer Reise liegt unter uns. Zwischen den Bergen erstreckt sich bis zum Horizont der Lago di Garda, in einer weiten Ebene liegt Riva am Ufer des Sees, daneben der Monte Brione, der wie eine Schanze aus der Ebene herausragt. Ein fantastisches Panorama, das wir einige Minuten in der Sonne genießen.

Riva und der Lago del Garda zu unseren Füßen

Dann nehmen wir die letzten Kilometer unserer Alpenüberquerung unter die Räder: Knapp 1000 hm hinunter nach Riva. Die ersten allerdings zu Fuß, denn der Pfad, der beim Refugio beginnt, ist uns doch ein bisschen riskant. Obwohl ich mir gut vorstellen kann, dass es hier hinunter Riesenspaß macht, wenn man technisch versiert ist und keine Angst haben muss, in die senkrecht abfallende Schlucht zu stürzen. Irgendwann erreichen wir aber die Straße und lassen uns rollen. Riva im Blick, den See vor Augen und voller Stolz und Freude. Als wir das Ortseingangsschild Riva del Garda erreichen, bekomme ich Gänsehaut und reiße spontan die Arme nach oben.

Am Ziel!

Wir sind da. Wir haben es tatsächlich getan. Mit dem Rad, mit eigener Muskelkraft die Alpen überwunden. 400 Kilometer, 8600 Höhenmeter. Diesen Moment sauge ich in mich auf. Es ist ein Moment voller innerer Zufriedenheit, ein Moment der Erlösung, der Freude und ein Moment voller Stolz. Wir sind am Ziel!

Urlaub
Wir rollen mit unseren Rädern bis direkt an den Strand. In Riva ist Sommer! Bei strahlendem Sonnenschein und 28° C ist es völlig klar, dass wir auch mal in den See springen. Das Wasser ist eiskalt. Aber nach all den Strapazen tut das trotzdem richtig gut. Am Nachmittag machen wir noch ein paar Stunden Urlaub: Lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen, essen gemütlich in einer Strand-Pizzeria und genießen ein schönes Bierchen auf der Terasse in der Sonne.


Und dann ist eine intensive Reise, ein echtes Abenteuer zu Ende.

Zeit nach Hause zu fahren...


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