Warten auf den Bus |
Die Planung der Rückreise sind wir offengestanden etwas naiv angegangen. Wir wissen, wir müssen nach Rovereto, der nächsten Stadt mit einem Bahnhof, und von da kommen wir schon mit dem Zug irgendwie nach Hause. Allerdings wissen wir weder, wo Rovereto liegt, noch haben wir uns vorher über Zugverbindungen informiert. Rovereto hatte ich nach all den Berichten im Netz in unmittelbarer Nähe von Riva erwartet. Die Stadt liegt aber 20 km von Riva entfernt. Schlimmer noch: Zwischen Riva und Rovereto liegen noch 650 Höhenmeter! Klar kann man das mit Rad fahren, machen viele andere ja auch. Aber unsere Transalp ist zu Ende, nochmal 2-3 Stunden die Berge rauf, dafür fehlt uns die mentale Kraft. Die Luft ist raus.
Wir sind dann mit dem Bus gefahren. Zwischen Riva und Trento verkehren Überlandbusse im Abstand von ungefähr einer Stunde mit Zwischenstation Rovereto, Bahnhof. Wir sind in Riva an der Haltestelle Hotel du Lac eingestiegen, konnten beim Bus-Schaffner(!) unsere Tickets lösen (2,60 €/Person, 1,--€/Rad). Radmitnahme ist gar kein Problem, die kommen in den Kofferraum vom Reisebus. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass das im Juli oder August wegen Überfüllung nicht ganz so gut funktioniert.
In Rovereto haben wir uns den erstbesten Zug genommen, der Richtung Heimat fährt. Es war jetzt halb sechs und so haben wir uns entschlossen, wir fahren noch bis Bozen und übernachten dort.
In den Regionalzügen von Trenitalia ist das Mitnehmen von Fahrrädern kein Problem (sofern Platz ist, was um die Zeit der Fall ist). Jedoch sollte man wissen, dass man seine Tickets vorher lösen sollte und dass sich das Fahrrad-Abteil am Anfang des Zuges befindet. Wir wussten beides nicht. Sind also ohne Tickets in den Zug gestiegen und haben unsere Räder, so gut es ging, im engen Eingangsbereich verstaut. Schaffner waren weit und breit nicht in Sicht.
Fahrräder da, wo sie hingehören |
In Bozen bekommen wir ein Zimmer im Hotel Adria (okay, aber verhältnismäßig teuer) und feiern am Abend in einem gemütlichen Irish Pub in der Bozener Innenstadt unseren ganz persönlichen Toursieg .
Warten auf den Zug |
Am nächsten Morgen sind wir beizeiten am Bahnhof, um mit dem EC Mailand-München weiterzufahren. Allerdings war das etwas blauäugig. Ohne Buchung wird es schwierig. Der nette Angestellte in der Bahnhofsinformation hat sogar für uns im Zug angerufen, ob noch Platz wäre. War aber nicht und so hat er dringend davon abgeraten einzusteigen.
Von Brenner aus sind wir der allgemeinen Empfehlung gefolgt und nach Innsbruck hinunter mit dem Rad gefahren. Einfach nur Rollen war's dann aber doch nicht. Uns blies ein ordentlicher Gegenwind ins Gesicht, so dass wir auf den flacheren Stückchen ein paar von den 38 Kilometern durchaus ordentlich zu trampeln hatten.
Mit dem Rad nach Innsbruck und dann wieder weiter mit dem Zug |
In Innsbruck hat uns die ÖBB mit einem Stapel Tickets im Wert von 25 €/Person ausgestattet, mit dem wir dann gemütlich in der Regionalbahn nach München gelangt sind. Dort mussten wir nach kurzem Aufenthalt noch mal umsteigen und sind dann mit dem BOB - der Bayrischen Oberlandbahn - bis nach Tegernsee gefahren. Beim Radl-Hautmann in Fischbachau haben wir noch Jens' Rad zurückgegeben, dem Chef noch ein bisschen von unseren frischen Erlebnissen geschwärmt und uns im Gegenzug von ihm gleich für neue Touren begeistern lassen.
Vier Stunden später haben wir eine erschöpfende Rückreise hinter uns. Ich freue mich auf einen Rasierer, frische Sachen und - auf mein Bett.