Samstag, 6. Juni 2009

Wüste, Wolkenkratzer und 42°

Eine Woche sind wir nun schon wieder aus unserem Urlaub zurück, aber die Eindrücke sind immer noch tief. Die eine Woche in Ras Al Khaimah und Dubai in den Vereinigten Emiraten war echt ein Erlebnis. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal dort.

Gebucht haben wir ein wunderschönes Hotel in Ras Al Khaimah, ca. 70 km nördlich von Dubai: Al Hamra Fort Hotel and Beach Resort. Direkt am Sandstrand, super Anlage und Personal, das förmlich besessen darauf ist, einem den Urlaub so angenehm wie möglich zu machen. Immer nett, aufmerksam, hilfsbereit. Das traf übrigens auf so ziemlich alle Menschen zu, denen wir in diesem Land begegnet sind. Egal ob Verkäufer, Taxifahrer, Wachmann - alle wollten helfen und einem alles recht machen. Es ist sehr schön, als Gast in einem Land so geschätzt zu werden.

Ein bisschen hatten wir ja vorher Bedenken wegen des Wetters: Ende Mai ballert in der Gegend von morgens um 5 bis abends um 7 die Sonne, es gibt kein Wölkchen am Himmel, die Temparaturen klettern auf 42° C im Schatten! Nicht unbedingt das, was der normale Mitteleuropäer so gewohnt ist.
Aber wir sind mit der Hitze ganz gut klargekommen. Es ist vor allen Dingen nicht so drückend, wie, wenn es bei uns mal heiß ist. Dazu kommt, dass in diesem reichen Land jeder abgeschlossene Raum klimatisiert ist. Selbst die Bushaltestellen sind kleine Häuschen mit Türen, hinter denen es angenehm kühl ist. Außerdem konnte man sich ja im 30° C kühlen Meer erfrischen ;-) Auf dem Weg ins Wasser musste man aber entweder sprinten oder Schuhe anziehen: Der Strandsand war gefühlte 180° heiß, jedenfalls so heiß, dass man es barfuß nicht länger als zwei Sekunden ausgehalten hat.

Ein echtes Highlight in der Woche war unsere Wüstensafari: Ein Guide mit 4x4-Jeep ist mit uns richtig tief ins Land rein. Mitten in die Wüste. Da wo es wirklich nur noch Sand gibt. Naja, und Kamele vielleicht. An diesem Tag war es recht windig, und da hat man die Hitze schon gespürt. Der Wind war so heiß, dass es einem wie heiße Luft aus einem Fön vorkam. Unser Guide, ein cooler Typ übrigens, der uns unterwegs spannende Geschichten von in der Wüste verendeten Touristen erzählt hat, ist mit uns in eine Gegend mit hohen Sanddünen gefahren. Auf dem Weg dorthin hat er uns gewarnt, wir sollten rechtzeitig Bescheid sagen, wenn's uns schlecht wird. Da haben wir noch gedacht: 'Was er nur hat, so schlimm sind die Sandpisten nun auch wieder nicht.' Aber als wir dann dort waren, hat er in den Dünen mit seinem Jeep die Sau rausgelassen: Die Dünen hoch, runter, an der Kante lang. Richtig steile Hänge runter, gerutscht, gedriftet, geslidet. Boah, das war wie Achterbahn! Hat Riesenspaß gemacht. Und bevor's ins Hotel zurückging, gab's noch einen arabischen Abend im Wüstencamp mit arabischen Köstlichkeiten und Bauchtänzerin.

Wenn man ein paar Tage in den Emiraten ist, darf man sich natürlich Dubai City nicht entgehen lassen. Eine faszinierende Stadt. Auf der einen Seite siebenspurige Autobahnen, glitzernde Shopping Malls und riesige Wolkenkratzer - der Burj Dubai ist mit seinen 818 Metern das höchste Gebäude der Welt - und auf der anderen Seite, so wie man sich eine Stadt im Orient vorstellt, das Altstadtviertel Deira mit seinen typischen arabischen Souks, den Händlern und dem Gewühl in den kleinen Gassen.

Wir haben einen Tag in Dubai zugebracht. Für Hin- und Rückfahrt sowie den innerstädtischen Transport haben wir uns ein Taxi samt Chauffeur gemietet, was im Land des Öls ausgesprochen erschwinglich ist. Von Ras Al Khaimah nach Dubai fährt man auf der Emirates Road, einer dreispurigen Autobahn, die auf der kompletten Länge beleuchtet ist. Entlang der Autobahn sieht man immer wieder riesige Werbeschilder für neue Städte, die gerade gebaut werden oder noch gebaut werden sollen. Es ist unwahrscheinlich, was in diesem Land gebaut wird! Ich hab noch nie so viele Kräne gesehen! Komplette Stadtviertel und riesige nagelneue Städte werden dort mitten in der Wüste aus dem Boden gestampft. Das hat schon was von Sim City in echt!

An unserem Dubai-Tag haben wir jede Menge erlebt: Handeln und Feilschen mit einem Gewürz-Händler auf dem Spice Souk, Abra-Fahrt auf dem Creek (Dort sind Moderne und Tradition am nächsten beieinander.), Shopping in der Dubai Mall (Das lohnt sich! :-), auf der siebenspurigen Sheikh-Zayed-Road durch die Wolkenkratzerschlucht, Zwischenstopp am Burj Al Arab (dem Wahrzeichen Dubais), Kaffee im Atlantis auf Palm Jumeirah...

Alles in allem viel erlebt in zu wenig Zeit. In Dubai waren jedenfalls wir nicht zum letzten Mal.

Fotos habe ich auch etliche geschossen und als Web-Album hochgeladen. Wenn ich die mir ansehe, packt mich schon wieder das Fernweh...


2 Kommentare:

  1. Hallo Matthias,

    habe nun endlich Deinen Blog mir zu Gemüde geführt. Hast Du sehr schön gemacht. Gefällt mir sehr gut was Du so geschrieben hast.

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  2. Toller Bericht und vor Allem ganz tolle Bilder. Da kann man schon neidisch werden.

    Gruß Jens

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