Sonntag, 22. November 2009

Mein Rotwein 2009 - Teil IV: Der Jungwein und seine sportmedizinische Wirkung

Nach mehreren Wochen erholsamer Ruhe darf sich mein Weinansatz nun Jungwein nennen. Die Gärung ist beendet, die Hefe hat ihre Arbeit getan und sich als trübe Schicht auf dem Ballonboden abgesetzt. Jetzt ist es Zeit, den jungen Wein von der Hefe abzuziehen.

Auf dem Weg zum schönen Wein
Beim Abziehen füllt man einfach den Wein, der mittels Schlauch angesaugt wird, von einem Ballon in einen anderen. Man sollte zusehen, dass man die abgesetzte Hefe dabei möglichst nicht aufwühlt. Der Bodensatz, der sogenannte Trub, wird verworfen. Da der Wein beim Umfüllen wieder ungeschützt mit Sauerstoff in Berührung kommt und auch um unerwünschte Mikroorganismen zu bekämpfen, sollte man jetzt auch nochmal schwefeln (1 Gramm je 10 l).

In den nächsten Wochen soll sich der Wein weiter klären. Dieser Prozess wird durch die Zugabe von Kieselsol (5-10 ml je 10 l) unterstützt. Eine Besonderheit von Traubenweinen besteht darin, dass sie Eiweißverbindungen enthalten, die den Wein ebenfalls trüben. Diese Stoffe bindet man am besten mit Gelantine. Dazu löst man 0,5-1 g Gelantine (für 10 l Wein) in Wasser auf und gibt sie dem Weinansatz zu. Die gebundenen Trubstoffe setzen sich dann in den nächsten Wochen als Bodensatz ab.
Die sportmedizinische Wirkung
Geschmacklich hat mein junger Wein eine gute Säure und ein deutliches Fruchtaroma zu bieten. Ganz zufrieden bin ich allerdings nicht, denn der Wein hat auch noch ein leicht bitteren Nachgeschmack. Vermutlich enthält er nach der recht langen Maischegärung zu viel Gerbstoffe. Das "Kitzinger Weinbuch" sagt aber, dass mit Gelantine auch Bitterstoffe abgebunden werden. Ich bin gespannt, wie der Geschmack sich weiter entwickelt.

Eine belebende Wirkung kann ich dem Wein auf jeden Fall jetzt schon zusprechen. Direkt nach den winzerischen Arbeiten, bei denen beim Ansaugen auch das eine oder andere Tröpfchen die Kehle hinabrinnt und auch die eine oder andere Verköstigung notwendig ist, bin ich zu meinem Sonntagsläufchen aufgebrochen. 18 Kilometer in 'nem 10 er Schnitt. Das ging diesmal richtig locker und fluffig. :-)


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