Freitag, 31. Juli 2009

Die einzig wahre ist die Vertikalgeschwindigkeit!

Einen Tag in unserer Ahrntal-Woche habe ich im Mountainbike-Sattel zugebracht: Morgens bei herrlichem Wetter mit dem Auto zum Radverleih, ein ordentliches Rad ausgeliehen und dann nach oben. Bis zum späten Nachmittag war ich unterwegs und habe eine schöne Tour bis auf über 2100 m gemacht. Unterwegs hab ich stellenweise ganz schön geschnauft, aber die Fahrt in der Höhe durch die spektakuläre Bergwelt und die Abfahrt ins Tal sind jede Quälerei wert!

Gestartet bin ich in Steinhaus im Tal bei ca. 1050 m Höhe. Zum Warmwerden und Einfahren ging's erstmal ein paar Kilometer auf der Ahrntaler Straße taleinwärts. Das Ahrntal steigt bis zum Talende stetig an, so dass es von Anfang an so zwischen 3 und 8% bergauf ging. In Prettau nach etwa 11 km und bei 1450 m üNN -eine knappe Stunde war ich bis dahin unterwegs- bin ich von der Straße abgebogen.

Und von da an ging es richtig zur Sache: die typischen Serpentinenwege, die sich durch den Wald den Berg hinaufschlängeln. Zweihundert Meter in die eine Richtung, Haarnadel, zweihundert Meter in die andere Richtung. Die Kette vorne auf dem kleinsten, hinten auf dem größten Blatt und man möchte noch weiter runter schalten, weil's so schwer geht. Den Blick auf den Lenker, wo das GPS-Gerät die aktuelle Höhe anzeigt: 1500 m, 1600 m, 1700 m...

Bei 1800 m war ich über eine Stunde "im Berg". Da hab ich angefangen, mich zu fragen, ob es wirklich Spaß macht. Aber dann lichteten sich die Bäume, der Blick ins Tal und auf die Berge war frei. Diese Aussicht, diese atemberaubende Natur, da hab ich wieder gewusst, dass es schön ist. Eine halbe Stunde später hatte ich die quälenden Anstiege hinter mir und war auf dem Höhenweg, den ich mir zum Ziel gemacht habe.

Dieser Höhenweg läuft parallel zum Tal in etwa 2000 m Höhe durch grüne Almwiesen vorbei an an etlichen Dreitausendern. Den bin ich gemütlich gefahren, bis es am Talschluss nicht mehr weiterging. Dabei bin ich gar nicht mehr richtig vorwärts gekommen: Laufend musste ich zum Fotografieren anhalten, weil ein Panorama spektakulärer war als das andere, dann ein Schwätzchen mit einem einheimischen Einsiedler auf der Alm (bei dem ich kaum ein Wort verstanden hab.), dazu ein Erfrischungsstopp an einem glasklaren, eiskalten Gebirgsbach. Zu guter Letzt bin ich noch drei italienischen Wanderern begegnet, die mich wortreich auf italienisch und gebrochenem Englisch für eine interessante Route bis hinüber nach Österreich begeistern wollten. Die waren nämlich gerade von dort hergekommen und schon seit etlichen Tagen zu Fuß unterwegs. Hut ab!

Ich hab diese Route nicht genommen. Ich bin auf dem Höhenweg wieder zurück gefahren und nach ein paar Kilometern und einem verspäteten Mittagessen auf der Waldner-Alm ging's dann von 2100 m hinab ins Tal. Und das ist dann der Punkt, wo man endgültig weiß, warum man sich da hoch gequält hat. Wenn man mit 60 Sachen und bis zu 3 m/s Vertikalgeschwindigkeit die Serpentinen wieder runterjagt, der Wind pfeift an einem vorbei, der Kitzel, den Bremspunkt vor der nächsten Haarnadel nicht zu verpassen. Das macht unheimlich Spaß!



Runter ging's dann wirklich schnell. Kurz nach vier war ich zurück am Radverleih. Am Ende hatte ich 42,3 km zurückgelegt und dabei 1612 Höhenmeter überwunden. Und diese Strecke hat Lust auf mehr gemacht. Spätestens seit dem Tag gehört eine Transalp-Tour zu meinen Lebenszielen!

Dienstag, 28. Juli 2009

"Alle Mann ins Boot!"

Gleich als wir uns entschieden hatten, noch ein paar Tage Urlaub in Südtirol zu machen, stand für mich und meinen Jungen fest: Diesmal machen wir eine Rafting-Tour mit.


Ursprünglich hatten wir uns bei der Anmeldung ja für eine Tour der Kategorie "leicht" entschieden. Als es dann aber soweit war, gab es keine "leichten", sondern nur noch "mittelschwere" Touren. Vermutlich waren wir zwei die einzigen Vorsichtigen. Alle anderen, die an diesem Tag raften wollten, hatten sich draufgängerisch und todesmutig schon für die mittelschwere Tour eingetragen. Wenn wir mit wollten, hatten wir keine andere Wahl. Also, in den Neoprenanzug hineingezwängt, Helm auf und hinein ins Abenteuer.

Zuerst kommen natürlich ein paar Trockenübungen: Wie sitzt man richtig im Boot, was tut man, wenn man ins Wasser fällt, was bedeuten die Kommandos des Bootsführers. Das wichtigste Kommando, so hat man uns gesagt, sei "Alle Mann ins Boot!" Wenn dieses Kommando kommt, begebe man sich aus der normalen Sitzposition auf dem Schlauch so schnell wie möglich, so tief wie möglich ins Boot hinein und halte sich so gut wie möglich fest.

Und dann ging es endlich ins Wasser. Der erste Teil der Strecke war recht ruhiges Gewässer, da fährt man, um ein Gefühl für die ganze Sache zu bekommen. Beim Raften kommt es sehr auf Team-Arbeit an: Es funktioniert nur, wenn alle das machen, was der Bootsführer sagt, und das gemeinsam. Wir hatten noch drei junge Holländer mit an Bord, mit denen hat das sehr gut geklappt und auch richtig Spaß gemacht. Zum Üben durften wir auch mal aus dem Boot springen und uns mit der Strömung treiben lassen. Eine interessante Erfahrung, in so einem Gebirgsfluss geht's ordentlich zu Sache. Mit Aufstehen und zum Ufer waten ist es jedenfalls schlecht. Wieder ins Boot hineinzukommen ist auch sehr schwierig, wenn man auf sich allein gestellt ist, da braucht man das Team.


Ein kurzer Landgang stand dann auch noch auf dem Programm. Da sind wir in einem Gebirgsbach über ein paar Felsen geklettert, bis wir an einem Wasserfall angekommen sind. Dort stürzt aus 100 m Höhe das Wasser an einem Felsen hinab. Wer mutig war, durfte sich an der Felswand hinter dem Wasserfall durchquetschen. Das war Wahnsinn: Mit dem ganzen Körper eng an den Felsen gepresst, ohne etwas zu sehen und um einen herum nur noch das ungeheure Tosen des herunterstürzenden Wassers!


Danach ging's wieder ins Boot und damit auf den schwierigeren Teil der Strecke. Das Wasser wurde wilder, die Kommandos lauter, die Paddelschläge kräftiger. Und dann hieß es natürlich auch "Alle Mann ins Boot!": Vor uns lag ein Wehr, hinter dem der Fluss vier Meter tiefer weiterlief. Da sind wir runter, Wasser im Boot, Gischt im Gesicht, aber souverän ohne zu kentern und ohne Mann über Bord. Das war ganz klar der Höhepunkt der Tour. Danach hieß es locker auspaddeln und die Erlebnisse genießen. War 'ne schöne Tour, und bloß gut, wir haben uns nicht für die "leichte" entschieden.

Sommertage auf Berg, Bike und Boot


Unseren Sommerurlaub, Teil 2, haben wir dieses Jahr im Ahrntal in Südtirol verbracht. Für mich einer der idyllischsten Orte, die man sich auf dieser Erde vorstellen kann. Seit vielen Jahren fahren wir regelmäßig dorthin, meistens im Winter zum Skifahren. Aber auch im Sommer kann man sich dort bestens aktiv erholen. In der Urlaubswoche haben wir einiges an Kilometern und vor allen Dingen auch Höhenmetern zurückgelegt: zu Fuß, mit dem Mountain-Bike und an einem Tag auch in einem Rafting-Schlauchboot, und immer wieder hält man inne, um die atemberaubende Landschaft zu genießen.

Die meiste Action gab es natürlich bei der Rafting-Tour. Das ist echt aufregend und macht Riesenspaß! Aber auch unsere Wandertouren haben wir genossen. Einen Tag habe ich genutzt, um mal eine schöne, ausgiebige Tour auf dem Mountain-Bike zu machen: Einsam in 2000 m Höhe, nur das Bike, der Berg und ich. Und am Ende mit 3 m/s Vertikalgeschwindigkeit wieder zurück ins Tal!

War ein schöner Urlaub. Über das eine oder andere werde ich auf jeden Fall hier noch schreiben.

Dienstag, 14. Juli 2009

Nächster Wettkampf: 15 km beim Elstertal-Marathon

Nachdem nun unsere Sommerurlaubs-Planung in Sack und Tüten ist (ab Sonntag eine Woche Ahrntal, Südtirol :-), steht auch fest, dass ich am 01. August beim Elstertal-Marathon dabei sein kann. Also hab ich mich heute angemeldet. Fünf Wochen vor dem MDM passt dieser Lauf gut in den Trainingsplan. Als Zielzeit hab ich mir erstmal 1:22:30 h (5:30 min/km) ausgegeben. Wenn das klappt, kann ich glaub ich optimistisch für meinen ersten Halbmarathon unter 2 Stunden sein.

Beim MDM bin ich mttlerweile auch gemeldet: Startnummer 2044 :-)